Antwerpener Goldschmiedekunst in Hergenrath

Schmuck von seinen gestalterischen Zwängen befreien. Von Mario Vondegracht (Grenzecho)

Wenn sich am 3. April 2009 an der Asteneter Straße 1 die Türen öffnen, hat sich der Traum eines noch jungen Hergenrather Künstlers erfüllt. Raphael Steinbach eröffnet „seine“ eigene Goldschmiede, die erste seiner Art in der Großgemeinde noch dazu. Honoré de Balzac hat einmal gesagt: „Gold schmeichelt den Leidenschaften, denn es hat die Macht, Träume zu verwirklichen. So ist es auch bei Raphael Steinbach gewesen. Der Hergenrather Junge ist 1982 geboren, und wohnte mit einigen studienbedingten Unterbrechungen stets in seinem Heimatdorf. Er durchlief den Hergenrather Kindergarten genauso wie die Gemeindeschule des Dorfes, ehe er zwischen 1992 und 2002 sein Abiturdiplom in Aachen errang. Dann zog es ihn in die Stadt der Diamanten nach Antwerpen, wo er seine Berufsausbildung an der Technicum-Noord-Antwerpen (TNA) begann. Nachdem Steinbach nach zwei Jahren zum Goldschmied ausgebildet worden war, folgten 2004/2005 ein Spezialisierungsjahr in Edelsteinkunde und Juwelenkreation sowie ein Abendkurs in Juwelenreparatur – ebenfalls an der TNA. Beim HRD (Hoher Rat der Diamanten) Antwerpen absolvierte der 26-Jährige ebenfalls im Jahr 2005 eine Diamantenprüfer-Ausbildung. Anschließend folgte eine Anstellung als Goldschmied. Dort war er vor allem für Verkauf und Anfertigung von hochwertigem und individuellem Schmuck verantwortlich. Auf die Frage, was seine Faszination für Schmuck entfesselt habe, antwortete Steinbach: „Ich habe mich in der Kindheit sehr viel und mit wahnsinniger Geduld und Ausdauer mit Modellbau beschäftigt. Da ich in der Schule in den Fächern Kunst, Mathematik, Geometrie, Informatik sehr gut war, ging ich meinen Talenten nach und der Beruf ‚Goldschmied‘ vereinte all meine Interessen“.

Nun bereitet sich der Hergenrather seit November letzten Jahres auf die bevorstehende Eröffnung seines eigenen Ateliers vor. „Der Großteil ist bereits erledigt, aber es gibt natürlich immer noch viel zu tun“, so Steinbach im Gespräch mit dieser Zeitung. Das Haus, indem er seine Goldschmiede unterbringt, wurde eigenhändig zu einem offenen Atelier umfunktioniert. Der Kunde kann sehen, wie sein Schmuckstück gefertigt wird. „Der Empfangsraum ist mit meiner Werkstatt gekoppelt“, so der junge Schmiedekünstler. Er habe ein besonderes Interesse beim Kunden bemerkt, dass dieser sich selber mal einen Einblick davon machen möchte, wie sein Auftrag hergestellt wird. Steinbach bietet in seiner Goldschmiede individuelle Schmuck- und Trauringkollektionen an. Auch hat er in den letzten Monaten eine eigene Schmuckkollektion produziert. Die Philosophie seines ersten Ausflugs in die Selbständigkeit beschreibt Steinbach wie folgt: „Meine Leidenschaft und mein Bestreben ist es, der Zeit voraus zu sein und Schmuck von seinen gestalterischen Zwängen zu befreien.“ Er erklärt, dass diese Philosophie und der Wille zur Innovation die Basis seiner Arbeit seien. „Denn im Mittelpunkt stehen immer der Mensch, seine Bedürfnisse und Anforderungen im Wandel der Zeit“ gibt sich Steinbach kundenfreundlich. Seinen Hauptschwerpunkt sieht Steinbach bei Ringen aller Art. „Der Ring, das lebendigste Schmuckstück und immer im Zentrum der Aufmerksamkeit“ schildert Steinbach sichtlich begeistert. In seinem neuen Atelier verarbeitet er verschiedenste Materialien, wobei ihm der Umgang mit Gold besonders fasziniert. Für einen Goldschmied selbstverständlich dient ihm das glänzend gelbe Edelmetall für die meisten seiner Kreationen. „Deshalb heißt mein Atelier auch „Steinbach Goldschmiede, so merkt der Hergenrather lächelnd an.

Eröffnungswochenende vom 3. – 6. April 2009

Am 3. April feiert die Goldschmiede Steinbach, die sich an der Asteneter Straße 1 in Hergenrath befindet, ab 20:00 Uhr ihre Eröffnung. An den darauffolgenden Tagen, vom 4. bis zum 6. April, jeweils von 11:00 bis 19:00 Uhr ist eine Ausstellung mit Werken des jungen Künstlers zu sehen.